Vor einiger Zeit habe ich in meinem Post Mini-Schwarzwäldertörtchen, geschrieben, dass das Backen einer ganz normalen Schwarzwäldertorte mir eigentlich zu langweilig sei. Und jetzt poste ich das Rezept für eine „ganz normale“ Schwarzwäldertorte… Was ist passiert?
Zuerst sollte ich wohl meine leichte Abneigung gegen Schwarzwäldertorten erklären: Mein Vater liebt diese Torte über alles. Wirklich mehr als alles andere. Und so tun es auch meine beiden Brüder(jedoch ohne Kirschen). Aufgrund dieser überaus tiefen Zuneigung durfte meine Mutter den männlichen Familienmitgliedern Jahr für Jahr eine Schwarzwäldertorte zum Geburtstag backen. Einmal hat sie das Gebäck sogar in den Skiferien in einer abgelegenen Skihütte gezaubert. Dies mag nun nach einer schönen Kindheitserinnerung klingen, war es aber nicht. Denn eine Schwarzwäldertorte hat ihre Tücken: Das Biskuit zerfällt sehr leicht, das Füllen und Dekorieren braucht Geduld und Zeit, und die Torte wird sehr leicht schräg, wenn man nicht präzise genug arbeitet. Somit endete so mancher Backtag für meine Mutter in einer Nervenprobe, was für mich natürlich nicht sehr schön mitanzusehen war…naja im Nachhinein ist es eigentlich ziemlich lustig.
Zurück zur Frage warum ich denn nun trotzdem das Rezept meiner Mutter nachgemacht habe und nun darüber schreibe. Grund ist der Geburtstagswunsch eines Bekannten, wessen Lieblingstorte eine richtige „Schwarzwälder“ ist. Diesen Wunsch konnte ich ihm natürlich nicht abschlagen und habe ihn auch gerne erfüllt. Meine Mutter habe ich übrigens zur Mithilfe gezwungen, da sie wie bereits erwähnt ein ziemlich rutinierter Profi ist was diese Torte angeht. Und siehe da, alles hat geklappt. Die Torte wurde gleichmässig, nichts zerfiel, und geschmeckt hat sie den Rückmeldungen zufolge auch. Ende gut, alles gut 🙂
-Jana von sugarheaven
Zutaten:
Genoise
5 Eier
1 Prise Salz
150g Zucker
150g Mehl
30-40g Schokoladenpulver
1 Messerspitze Backpulver
Füllung und Überzug, Deko
1l Vollrahm
4 Päckchen Rahmhalter
2 Päckchen Vanillezucker
4EL Kirsch
3-4EL Puderzucker
2 Dosen Herzkirschen
1 Packung Schokoladenraspeln
Die Genoise ein bis zwei Tage vor der Verarbeitung herstellen. Dazu eine Springform (ø26cm) mit Backpapier auslegen, einfetten und bemehlen. Den Backofen auf 175°C Umluft vorheizen.
Als erstes die Eier, Zucker und Salz mit dem Mixer während 15min schlagen. Das Volumen sollte sich dabei vervielfachen.
In einer separaten Schüssel Mehl, Schokoladenpulver und Backpulver vermischen, auf die Masse sieben und sehr vorsichtig darunter ziehen(nicht rühren). Sobald kein Mehl mehr zu sehen ist die Masse in die vorbereitete Form füllen, falls nötig etwas verstreichen und im Backofen während 30-35min backen. Die Genoise gut auskühlen lassen und gut eingepackt aufbewahren.
Fürs Füllen und Dekorieren die Genoise zweimal waagrecht durchschneiden. Damit die Böden gleichmässig werden, ritze ich mit dem Messer immer zuerst meinen „Weg“ rund herum ein, bevor ich mit dem wirklichen Schneiden beginne.
Von den drei entstandenen Böden nun den obersten wegnehmen und mit der Schnittfläche nach oben auf eine Tortenplatte legen. (Ja der „Deckel“ ist also der Boden der Torte)
Den Rahm zuerst etwas anschlagen. Anschliessend Rahmhalter, Vanillezucker und Puderzucker dazugeben und steif schlagen. Wenn man mit einem Messer durch die Masse fährt, sollte ein bleibender Spalt entstehen. Zum Schluss den Kirsch von Hand unterrühren. Die Kirsch und Zuckermengen können hier je nach Geschmack variieren.
Die Kirschen abtropfen und den Saft in einer kleinen Schüssel auffangen. Nun den Tortenboden zuerst mit wenig Saft leicht tränken. Als nächstes den Boden vollständig mit Kirschen bedecken(diese am besten etwas auseinander nehmen und flach drücken (siehe Bild)
Dann die Kirschen vollständig und vorsichtig mit dem geschlagenen Rahm bedecken. Die Masse dabei gut bis an den Rand streichen. Anschliessend den mittleren Boden darauflegen und die genau gleiche Prozedur wiederholen. Danach den letzten Boden darauflegen (mit der Schnittfläche nach unten, dadurch ist „Deckel“ der Torte gleichmässig und gerade). Jetzt die gesamte Torte mit der Rahmmasse einstreichen. Etwas Rahmmasse für die Deko übrig lassen.
Um die Torte mit Schokoladenspänen zu bestreuen habe ich sie auf ein Gitter gestellt und darunter Alufolie gelegt. So fallen die nicht haftenden Späne auf die Folie und können leichter gesammelt und wieder verwendet werden. Nach und nach also die gesamte Torte mit Spänen versehen.
Zum Schluss die übrig gelassene Rahmmasse in einen Spritzsack mit Sterntülle füllen und kleine Tupfer auf die Torte spritzen. Diese mit jeweils mit einer halben Kirsche versehen.